Dr. Gerhard Schuchhardt

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Diese Seiten wurden zuletzt aktualisiert am 13.05.2012

 

2.4 Teilnehmerbeziehungen

Fehlt das Du, so geht die wesentliche persönliche Beziehung verloren. Bei den Einpersonenspielen bleibt die Kräfteanspannung letztlich einseitig. Die Komponente des persönlichen gegenseitigen Kräftemessens entfällt. Bei diesen Spielen kann jedoch durch eine zusätzliche persönliche Beziehung das Interesse wach gehalten werden. Dies geschieht zum Beispiel durch Ergebnisvergleiche, wobei sowohl die Ergebnisse von unterschiedlichen Personen wie auch unterschiedliche eigene Ergebnisse verglichen werden.

Ein wesentliches Gliederungsprinzip für Spiele ist die Teilnehmerbeziehung, die Beziehung zum Du. Hierbei gilt es, fünf Typen zu unterscheiden, nämlich

  • 2.4.1 Einpersonenspiele
  • 2.4.2 Zweipersonenspiele
  • 2.4.3 Zwei- und Mehrparteienspiele
  • 2.4.4 Mehrpersonenspiele Typ A
  • 2.4.5 Mehrpersonenspiele Typ B
  • 2.4.6 Mehrpersonenspiele Typ C

2.4.1 Einpersonenspiele

Einpersonenspiele eignen sich, wie schon der Name sagt, vorzüglich dazu, eine einzelne Person zu beschäftigen. Diese Funktion der Einpersonenspiele kann natürlich von Zwei- oder Mehrpersonenspielen nicht ohne weiteres übernommen werden. Da nun aber, selbst bei einer größeren Familie, immer einmal die Situation eintritt, dass sich eine einzelne Person mit Spielen zu beschäftigen wünscht, gehören Einpersonenspiele in jedes Spielerepertoire.

Die Funktion der Einpersonenspiele ist jedoch keineswegs auf das Spiel einer einzelnen Person beschränkt. Der Begriff Einpersonenspiel besagt ja nicht, dass nur eine Person spielen könne, sondern, dass das Spiel jeder einzelnen Person nur von den eigenen Spielentscheidungen, nicht aber von denen der anderen Mitspieler abhängig ist. Natürlich mögen diese eigenen Spielentscheidungen vom Spielestand der übrigen Mitspieler beeinflusst werden, indem der einzelne in Hinblick auf diesen Spielestand ein mehr oder weniger großes Risiko einzugehen bereit ist, aber sein Spiel ist nur von seinen eigenen Entscheidungen abhängig.

Der Begriff Einpersonenspiele bedeutet also nicht, dass an solchen Spielen nur jeweils eine Person teilnehmen könne. Im Gegenteil, bei vielen Einpersonenspielen ist die Zahl der möglichen Teilnehm,er grundsätzlich nicht begrenzt, eine praktische Begrenzung ergibt sich allenfalls aus äußeren Gegebenheiten (vorhandener Platz, vorhandene Spielsteine, unterscheidbare Farben, Größe des Spielbretts, zumutbare Wartezeiten usw.). Der Begriff Einpersonenspiel beinhaltet, dass die einzelnen Spielprtner ihr Spiel gegenseitig nicht beeinflussen. Ein typisches Beispiel ist ein Wettlauf ohne gegenseitiges Herauswerfen, inden auf dem gleichen Feld mehrere Steine stehen können. Wertet man als Ergebnis die Zahl der bis zum Ziel benötigten Runden, so ist diese Zahl unabhängig davon, ob der einzelne allein, mit einem Partner oder mit mehreren Partnern gespielt hat. Das gegenseitige Kräftemessen beschränkt sich im Grunde auf den Vergleich der einzelnen Spielergebnisse. Als weiteres Beispiel mögen diverse Würfelspiele dienen, bei denen der einzelne für sich würfelt und zum Schluss einen Punktwert erhält, der mit den Punktwerten der anderen Spieler oder auch mit eigenen früheren Punktwerten verglichen werden kann.

Bei den Einpersonenspielen ist zu unterscheiden zwischen solchen Spielen, bei denen mit einer einzelnen Spieleausrüstung zur gleichen Zeit immer nur eine Person das Spiel von Anfang bis Ende durchspielen kann. Solitaire ist ein typisches Beispiel für diese Art. Da jedoch bei diesen Spielen häufig die Zeitdauer eines einzelnen Spieles relativ kurz ist, verharren in dieser Zeit die übrigen Spielteilnehmer in gespannter Aufmerksamkeit. Bei anderen Einpersonenspielen spielt der einzelne Teilnehmer nur jeweils einen Spielzug und kommt erst dann wieder an die Reihe, wenn die übrigen Spieler jeder seinen Spielzug ausgeführt hat. Der äußeren Aufmachung sind diese Spiele oft gar nicht als Einpersonenspiele zu erkennen, erst die in den Spielregeln niedergelegte Logik zeigt, dass eine gegenseitige Beeinflussung nicht vorhanden ist. Diese Spiele weisen übrigens noch einen weiteren Vorteil auf. Bei diesen Spielen ist es nämlich möglich, dass ein einzelner Teilnehmer eine oder mehrere Runden aussetzt, weil er gerade eine Zeitlang verhindert ist. Während die übrigen auf ihn nicht warten müssen, sondern normal weiterspielen, kann er bei Rückkehr die versäumten Spielrunden nachholen.Ebenso ist es, wenn das Spiel schon begonnen hat, aber ein neu hinzukommender Teilnehmer nachträglich noch einsteigen möchte.

Nicht unwesentlich dürfte auch der Umstand sein, dass jeder Spieler sein Ziel verfolgen kann, ohne von den anderen Teilnehmern behindert oder angegriffen zu werden. Unter gewissen Umständen, besonders bei einer Überempfindlichkeit eines Spielers, lassen sich hierbei Spannungen vermeiden.

2.4.1a Solitaire

Hersteller: Verschiedene
Alter: nicht angegeben
Teilnehmerzahl:1
Spieldauer: 5 Minuten
Spielprinzip: Überspringen

Aus den Angaben der Hersteller: „Ein Jahrtausende alter Zeitvertreib – auch Einsiedlerspiel genannt: von 32 Figuren darf zum Schluß nur eine genau in der Spielplatzmitte übrigbleiben.“

Allgemeines: Das Spiel Solitaire ist ein schon recht altes Spiel. Früher war es unter der Bezeichnung Einsiedlerspiel, Grillenspiel, Indianerspiel, Nonnenspiel oder auch Priesterspiel bekannt. Heute findet man das Spiel unter der Bezeichnung Solitaire, Solitario, Spring, Wer springt am besten oder ähnlichen Bezeichnungen.

Das Spiel ist nach den Angaben der Hersteller geeignet für Kinder ab 8 Jahren (Spear) bzw. ab 10 Jahren (Ravensburger). Die Regeln des Spieles sind derart einfach, dass auch wesentlich jüngere Kinder dieses Spiel bereits spielen können.Der eigentliche Inhalt des Spieles erschließt sich jedoch wohl erst ab einem Alter von 10 Jahren. Bei mehreren Kindern können jedoch auch die jüngeren ohne weiteres an dem Spiel teilnehmen. Die Zeitdauer für ein Spiel liegt in der Größenordnung von 5 Minuten.

Grundidee: Bei Solitaire werden auf einem kreuzförmigen Spielbrett mit 33 Feldern 32 dieser Felder besetzt. Nur das mittlere Feld bleibt frei. Durch geschicktes Überspringen soll möglichst zweierlei erreicht werden: Es sollen am Ende des Spieles möglichst wenig Steine auf dem Brett zurückbleiben, im Idealfall nur 1 Stein. Schließlich soll, wenn es gelingt, nur einen Stein übrig zu behalten, dieser Stein nach Möglichkeit auch wieder in der Mitte liegen.

Vergleichbare Spiele: Die Vergleichbarkeit von Spielen betrifft wweniger die äußere Form, als vielmehr das darin enthaltene Spielprinzip. In diesem Sinne sind als vergleichbar anzusehen:

Singolo (ASS): Bei Singolo sind auf einem Schachbrett nacheinander freie Felder zu belegen, wobei die Reihenfolge im sogenannten Rösselsprung zu erfolgen hat. Ziel ist es, möglichst viele, im Idealfall alle 64 Felder zu belegen.